Um CO2-Neutralität zu erreichen, müssen Städte neue, maßgeschneiderte Energiekonzepte für den urbanen Verkehr entwickeln, die auf emissionsfreie und aktive Mobilitätsformen setzen. Die Akzeptanz dieser nachhaltigen Mobilitätslösungen hängt entscheidend davon ab, dass sie inklusiv, erschwinglich und sicher sind, sowie den Bedürfnissen der Nutzer:innen gerecht werden. Vor kurzem fand das Kick-off zum europäischen Projekt AMIGOS statt. AMIGOS nutzt Co-Creation und innovative digitale Tools, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Bereich der Mobilität für fünf Städte sowie zehn urbane Regionen zu identifizieren. Zum Einsatz kommen dabei die Mobility Observation Box des AIT sowie eine App zur Erfassung von Mobilitätsdaten.
News
Konsequentes Recycling im Autobau durch geschlossene Materialkreisläufe
Autohersteller wollen ihre Produkte nachhaltiger fertigen. Dazu gehören weniger klimaschädliche Emissionen als auch eine geschlossene Kreislaufwirtschaft. Aus alten Autos sollen morgen neue werden. Die Elektromobilität ist Treiber des Recycling-Trends. Angefangen hat es mit der öffentlichen Diskussion um Batterierohstoffe und deren Wiederverwertung. Nun steht das gesamte Auto im Fokus. Doch bei der Materialauswahl bewegen sich die Hersteller in einem magischen Viereck mit den Zielgrößen CO2-Neutralität, Recycling-Materialien, Unbedenklichkeit in Sachen Gesundheit sowie Kundenzufriedenheit. Alle vier Ziele lassen sich nur selten realisieren.
Intelligente Ampel gibt grünes Licht für selbstfahrenden LKW
Rund 600 Meter ist die Strecke zwischen dem Werk von BRP-Rotax und dem Logistikstandort von DB Schenker in Gunskirchen lang. Eine kurze Strecke mit dem LKW, aber ein langer Weg, wenn dieser LKW ohne Fahrer unterwegs sein soll. Seit 2021 wird mit finanzieller Förderung der Europäischen Union und unter Leitung der DigiTrans GmbH als Testkoordinator an einem automatisierten Hub-to-Hub-Transport geforscht. Zwei große Herausforderungen gilt es dabei zu bewältigen: der Transport muss auch bei widrigen Wetterbedingungen wie Regen oder Schnee verlässlich funktionieren, was hohe Anforderungen an die Sensorik der Fahrzeuge stellt. Und: die Strecke führt über eine öffentliche Straße.
Erstmals kommt in Gunskirchen daher eine sogenannte C-ITS-Ampel zum Einsatz, die laufend mit dem Fahrzeug kommuniziert.
Nachhaltiges Konzept für die „Grüne Gießerei 4.0“
Im NEFI-Projekt „envIoTcast – environmentally friendly casting” entwickeln die Projektpartner ein modernes nachhaltiges Konzept für die „Grüne Gießerei 4.0“. Der Schlüssel dazu sind innovative Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz, CO2-neutrale Alternativen zu Erdgas sowie moderne Digitalisierungsmethoden. Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung von energieintensiven Hochtemperaturprozessen, beispielsweise in Gießereien, die Aluminiumbauteile für die Automobilindustrie erzeugen.
Gelingen soll dies durch den Einsatz erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz, etwa durch die Nutzung von Abwärme. Methan, grüner Wasserstoff und Strom sind bei klimaneutraler Herstellung geeignete Alternativen zu Erdgas. Mit Laboruntersuchungen und in verschiedenen Industriebetrieben testet das AIT Austrian Institute of Technology mit seinen Partnern, welcher Energieträger für den jeweiligen Industrieofen und Prozess am besten geeignet ist. Erste Ergebnisse des Projekts wurden bei der automotive.2023 im Mai präsentiert.
Laufende Ausschreibungen
Wir möchten auf folgende offene Ausschreibungen im Mobilitätsbereich hinweisen:
- Mobilität 2023: Urbane Mobilität und Fahrzeugtechnologien
- Zero Emission Mobility - 6. Ausschreibung
- Additive Fertigung & Werkstoffsysteme für die Mobilitätswende 2023
- Basisprogramm 2023
- Circular Bio-based Europe – Ausschreibung 2023
- Horizon Europe: Cluster 5 "Klima, Energie und Mobilität“
- Forschungskooperation Internationale Energieagentur 2023
- Nachhaltige Mobilität in der Praxis 2023
- Zero Emission Mobility (ZEM) 2023
- FTI-Initiative für die Transformation der Industrie
- AI for Green – Ausschreibung 2023
- M-ERA.NET Call 2023 - Leichtbau in der Mobilität
Studie: Transformation der Wertschöpfungsketten in der Automobilindustrie
In der Studie zum Thema „Transformation der Wertschöpfungsketten in der Automobilindustrie und ihre Auswirkungen auf Job-Profile und Beschäftigungszahlen in der Steiermark“ zeichnen TU Graz und AC Styria ein Bild der Zuukunft der steirischen Automobilwirschaft. Eine zentrale Aussage: Neben Technologien, welche im Fahrzeug zur Anwendung kommen, spielen Messtechnik und Prüfsysteme eine zunehmend relevante Rolle. In diesem Zusammenhang hat die Branche der steirischen Entwicklungsdienstleister in der Automobilindustrie das Potenzial, bis ins Jahr 2040 um etwa 25% zu wachsen. Durch den Wandel zur E-Mobilität könnten aber dennoch 20 Prozent der Arbeitsplätze in der Branche bis zum Jahr 2040 wegfallen und damit auch eine hohe Wertschöpfungssumme.
Global EV Outlook 2023 der IEA
Der Global EV Outlook zeigt, dass sich die Politikgestaltung rund um Elektrofahrzeuge immer mehr auf Lieferketten konzentriert, da Produktionskapazität und Widerstandsfähigkeit in allen nationalen und regionalen Kontexten eine gemeinsame Notwendigkeit darstellen. Dieses wachsende politische Ökosystem wurde mit einem Anstieg der weltweiten Ausgaben für Elektroautos beantwortet, die seit 2021 um 50 % stiegen.
FTI-Forum Mobilität 2023
Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und die FFG luden auch dieses Jahr wieder zu einer Vernetzungsveranstaltung der FTI-Community im Bereich Mobilität. Im Fokus stand dieses Jahr die Vorstellung und der Austausch zu verschiedenen FTI-Fördermöglichkeiten des BMK. Falls Sie die Veranstaltung am 19. Juni verpasst haben, können Sie die Unterlagen auf der Website der FFG herunterladen.
Kurzumfrage zum Forschungs- Technologie- und Innovationsschwerpunkt "Regionale Mobilität"
Das Klimaschutzministerium (BMK) plant für Herbst 2023 die nächste Ausschreibung zum Forschungs-, Technologie- und Innovationsschwerpunkt Mobilitätswende: „Regionen: ländliche Räume mobilisieren und nachhaltig verbinden“. Mit einer Kurzumfrage möchte das BMK Erfahrungen aus der Praxis einholen. Es sollen Bedarfe und Inputs zu den Ausschreibungsinhalten erhoben und mögliche Anknüpfungspunkte oder Kooperationen initiiert werden. Das BMK lädt herzlich zur Teilnahme an der Umfrage ein. Die Umfrage ist bis 18. Juli 2023 geöffnet.
Autogipfel im Bundeskanzleramt
Am 19. April 2023 lud Bundeskanzler Karl Nehammer Expertinnen und Experten der Automobilwirtschaft zu einem Gipfel im Bundeskanzleramt ein. "Es gibt so viele Bereiche, in denen wir in Österreich Entwicklung leisten können, einerseits wenn es um den grünen Verbrenner geht, um den E-Fuel-Einsatz, anderseits wenn es um neue Möglichkeiten der Elektromobilität geht", betonte Karl Nehammer. Hier gebe es große Chancen für den Auto-, Forschungs- und Innovationsstandort Österreich.
Containerschiff mit Methanolantrieb
Der Logistikdienstleister Maersk schickt im Herbst sein erstes Containerschiff auf die Reise, das mit grünem Methanol betrieben wird. Für den Kraftstoff hat das Unternehmen etliche Partner; weitere Methanol-Schiffe folgen bald.
Die Methanol-Antriebskonfiguration für das Schiff kommt von MAN Energy Solutions, Hyundai Engine and Machinery (Hauptmotor) und Himsen (Hilfsmotor) – entwickelt wurde sie in Zusammenarbeit mit der Werft Hyundai Mipo und Maersk. Im Schiff befindet sich ein Dual-Fuel-Motor. Er kann mit Methanol betrieben werden und mit konventionellem Kraftstoff mit sehr niedrigem Schwefelgehalt.
Neuer A3PS Vorstand
Wir freuen uns, Ihnen die bei der Mitgliederversammlung am 26. Mai 2023 gewählten neuen Vorstandsmitglieder vorstellen zu dürfen.
- Peter Prenninger (AVL): Vorstandsvorsitzender
- Michael Nöst (IESTA): Finanzreferent
- Bernhard Brandstätter (Virtual Vehilce Research Center): Schriftführer
- Christian Chimani (AIT): stellvertretender Vorstandsvorsitzender
- Anton Werkgartner (MAGNA): stellvertretender Finanzreferent
- Dina Bacovsky (BEST Reserach): stellvertretende Schriftführerin
Im Namen aller Mitglieder möchten wir uns recht herzlich für die gute Zusammenarbeit mit den damit entlasteten Vorstandsmitgliedern bedanken.
- Hanno Miorini (Bosch)
- Thomas Uitz (OMV)
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den neuen Vorständen in diesen, durch neue Technologien bestimmten Zeiten!
Norwegen: Pläne für emissionsfreies Postschiff vorgestellt
Die norwegische Schifflinie Hurtigruten hat Pläne für ihr erstes emissionsfreies Schiff vorgestellt. Das im Projekt „Sea Zero“ geplante Schiff will das Unternehmen batterieelektrisch betreiben. Die Akkus haben 60-Megawattstunden Kapazität. Drei einziehbare, sogenannte Rigs, Takelage, sollen auf 1.500 Quadratmetern mit Solarpaneelen ausgerüstet sein und Energie liefern. Vorrangig werden die Akkus aber in Häfen entlang der Routen geladen.
15th International Summer School on PEFCs and H2
Die Summer School wird von unsrem Mitglied Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der Technischen Universität Graz (TUG), Österreich, in Zusammenarbeit mit der Yokohama National University (YNU), Japan und mit international anerkannten Experten organisiert. Die Vorlesungen umfassen grundlegende Studien und fortgeschrittene Aspekte der Brennstoffzellen- und Wasserstoffforschung.
Assistenz der Geschäftsführung (m/w/d) gesucht
Wir suchen zur Verstärkung des Teams einen eine/n neue/n Mitarbeiter/in in Teilzeit zur Unterstützung im A3PS-Büro. Bei Interesse oder Empfehlungen freuen wir uns auf Ihre Rückmeldungen.
A3PS Positionspapier
Von März bis Mai diesen Jahres haben die 4 A3PS-Arbeitskreise intensiv an der Erstellung des Positionspapiers "R&D Challenges 2023+" gearbeitet.
Als „lebendiges Dokument“ werden die Positionspapiere regelmäßig auf Aktualität überprüft und bei Bedarf überarbeitet. Das vorliegende Positionspapier gibt einen kurzfristigen Ausblick für 2023-2025. Eine ausführlichere Liste des Forschungsbedarfs einschließlich mittelfristiger (2025–2023) und langfristiger (2030+) Themen finden Sie in der A3PS-Roadmap.
Am 26. Mai wurde das Positionspapier von den A3PS-Arbeitskreisleitern im BMK präsentiert. Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Teilnehmer:innen der Arbeitskreise für ihre Beiträge bedanken.
AIT forscht an effizienter Produktion von Solid-State-Batterien
Das europäische Projekt PULSELiON (PUlsed Laser depoSition tEchnology for soLid State battery manufacturIng supported by digitalizatiON) hat zum Ziel, die Technologie der gepulsten Laserabscheidung zur Herstellung von Festkörperbatterien vom Labormaßstab hin zur praktischen Demonstration ihrer industriellen Anwendbarkeit zu bringen. Dieser Schritt ist bisher noch nicht erfolgt. Durch das Projekt werden europäische Hersteller in der Lage sein, Festkörperbatterien in größerem Maßstab herzustellen, zu verarbeiten und zu produzieren. Hierbei werden sowohl handelsübliche Materialien als auch neueste Spitzentechnologien verwendet. So soll der Herstellungsprozess für die nächste Generation von Festkörperbatterien (Generation 4b – Solid State Batteries) vorangetrieben und eine Batterie mit einem sulfidbasierten Elektrolyten, Kathodenmaterialien mit hoher Energiedichte und einer neuartigen Lithium-Metall-Anode entwickelt werden.
Leichtbau in Österreich - Studie
Leichtbau in der Fahrzeugtechnik verfügt über ein hohes Potential für die Ressourcen- und Energieeffizienz und damit auch für den Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeugindustrie. Die Studie „Lightweight construction in Austria" analysiert das Potential, die technologischen Trends, die Kooperationsmöglichkeiten und die politischen Handlungsoptionen für den Leichtbau in Österreich und in Europa und war Basis der Planung für die transnationalen F&E-Ausschreibungen des BMK und den Aufbau des Europäischen Leichtbaunetzwerks.
Bosch entwickelt vollautomatisierte Anlage zur Batterieentladung
Mit immer mehr Elektroautos auf den Straßen steigt auch der Bedarf an BAtterien und Recycling der drin enthaltenen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel. Bosch hat dafür Anlagen und Software entwicklet und das Tochterunternehmen Bosch Rexroth liefert jetzt der Battery Lifecycle Company, ein Joint Venture der REMONDIS-Tochter TSR Recycling und Rhenus Automotive, die erste vollautomatisierte Anlage zu Entladung und Demontage von Batteriemodulen in Europa.
AVL und AIT kooperieren im Bereich Automotive-Sicherheit
AVL und AIT - Austrian Institute of Technology haben heute eine Partnerschaft bekannt, um der Branche eine automatisierte Cybersecurity Gefahren- und Risikoanalyse auf Basis der ISO/SAE 21434 als integrierte Softwarelösung bereit zu stellen.
Mit dem wachsenden Umfang und der zunehmenden Komplexität der Software in Fahrzeugen, die oft als "Rechenzentren auf Rädern" bezeichnet werden, nehmen auch die Angriffsflächen für Cyberattacken auf dem Automobilmarkt zu. Die UNECE WP.29 R155 sowie der ISO/SAE 21434 Standard verlangen von OEMs und ihrer Lieferkette die Einführung und Zertifizierung eines Cyber Security Management Systems (CSMS). Dieses inkludiert ein proaktives Management von Cyber-Gefahren und -Risiken, um Fahrzeuge und Infrastruktur während des gesamten Entwicklungs- und Lebenszyklus zu schützen.
Die Partnerschaft zwischen AVL und AIT ist auf diese Herausforderungen ausgerichtet, denen sich die Automobilindustrie gegenübersieht: Die vorhandenen Gefahren und Risiken aufgrund von Cyber Attacken über die Entwicklung und den Lebenszyklus systematisch zu erkennen und zu bewerten, um gezielte Maßnahmen einzuleiten.